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Krippe, Kita, Kinderhort: Flächendeckend, gebührenfrei und qualifiziert

In den letzten Jahren ist der Ausbau und die Förderung der frühkindlichen Bildung in den Vordergrund gerückt. Auch hier muss es gerecht zugehen. Soziale Gerechtigkeit erfordert, dass die Erzieherinnen und Erzieher soziale Anerkennung, gute Arbeitsbedingungen und auskömmliche, tarifgebundene Löhne erhalten. Um Bildungsgerechtigkeit zu erreichen, muss jede und jeder, ob arm oder reich, die Möglichkeit haben, seine Kinder bereits früh betreuen und fördern zu lassen.

Für viele Familien sind Kinder ein Armutsrisiko. Immer mehr Haushalte sind auf zwei Gehälter angewiesen. Diese Familien und natürlich auch Alleinerziehende sind auf ein flächendeckendes Betreuungsangebot angewiesen, um neben der Erziehung des Nachwuchses auch ihre materielle Existenz zu sichern. Doch die Betreuung von Kleinkindern muss mehr leisten, als sie nur zu "parken", damit Mutter oder Vater ihrer Arbeit nachgehen können. Kinder müssen darin gefördert werden, gemeinsam mit Gleichaltrigen wie Erwachsenen ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Dabei muss der individuelle Bedarf jedes Kindes berücksichtigt werden, so dass sie unabhängig von ihrem familiären Hintergrund möglichst gleiche Voraussetzungen für den späteren Schulbesuch und die weitere Entwicklung haben. Dabei sollen die Kinder aber auch Kinder bleiben dürfen: Die Förderung von Neugier und Entdeckerfreude darf weder der Massenbetreuung noch der Überforderung durch vorschulischen Leistungsdruck zum Opfer fallen. Wir wollen, dass auch und gerade die Kinder, deren Eltern von Erwerbslosigkeit betroffen sind, in den Genuss einer qualifizierten Betreuung kommen. Besonders wichtig ist dies für den Nachwuchs der Eltern, die nicht aus Deutschland stammen, denn eine gute frühkindliche Bildung fördert sehr stark die Integration.

In Darmstadt leben über 4.000 Kinder unter drei Jahren. Für diese gibt es gut 1.000 Betreuungsplätze, der Versorgungsgrad beträgt also 25 Prozent. Das ist viel zu wenig. Problematisch ist auch, dass nur etwa die Hälfte des Angebots in öffentlichen und freigemeinnützigen Einrichtungen zur Verfügung steht. Knapp 200 Plätze sind privaten Elterninitiativen zu verdanken, die zwar staatlich gefördert werden, aber eine niedrigere soziale Durchlässigkeit gewährleisten als eine öffentliche oder freigemeinnützige Einrichtung. 300 Betreuungsplätze werden von Tagesmüttern angeboten.

Auch wenn die Bundesregierung Kinderkrippen und Tagesmütter formal gleich gestellt hat, lassen sich diese Formen der Betreuung nur schwer vergleichen. Sie bieten unterschiedliche Vorteile für Kinder, Eltern und Betreuende. Tagesmütter können zeitlich sehr flexibel betreuen. In Kinderkrippen hebt die Teamarbeit und der Austausch zwischen den Erzieherinnen und Erziehern die Qualität der Betreuung.

DIE LINKE fordert einen bedarfsgerechten Ausbau öffentlicher Kinderkrippen in Darmstadt, mit dem Ziel eines Angebots von 1.500 Plätzen in öffentlicher und freigemeinnütziger Trägerschaft. Damit hätten wir dort einen Versorgungsgrad von 35 Prozent, so wie ihn die Bundesregierung bis 2013 anstrebt. Mit Tagesmüttern und privaten Elterninitiativen läge das Betreuungsangebot dann bei über 50 Prozent.

Den prekären Arbeitsverhältnissen von Tagesmüttern, die selbständig bei Stundenlöhnen von sieben bis zehn Euro arbeiten, stellen wir die Perspektive einer Festanstellung durch die Stadt entgegen.

Bei Kindergärten liegt das Versorgungsangebot in Darmstadt bei 95 Prozent, allerdings mit fallender Tendenz. Dem Zuwachs von Kindern zwischen 3 und 6 Jahren muss dringend Rechnung getragen werden. Auch ist für ein innerhalb der Stadtteile ausgeglichenes Angebot zu sorgen. Dies ist gerade für Familien mit geringen Einkommen wichtig, da diese meist nicht die Mittel haben, ihre Kinder von einem bis zum anderen Ende der Stadt zu transportieren. So lag der Versorgungsgrad in Bessungen 2006 bei 127 Prozent, in Eberstadt-Nord nur bei 74 Prozent.

Der Betreuungsschlüssel (Kinder pro Erzieher/in) muss verbessert werden. Aufgrund von Personalmangel können Sprachförderungsprogramme teilweise schon nicht mehr umgesetzt werden. Wir fordern einen Schlüssel in Kinderkrippen (0-3 Jahre) von 1:4, in Kindergärten (3-6 Jahre) von 1:10 und in Kinderhorten von 1:12. Diese Zahlen orientieren sich an den Anforderungen, die die Gewerkschaft ver.di für gute Arbeit und gute Betreuung formuliert hat.

Der Besuch von Kinderkrippe, Kindergarten und Kinderhort muss gebührenfrei sein, um den Zugang für alle Kinder zu ermöglichen.

Perspektivisch könnten die Kinderbetreuungs-Einrichtungen den Status öffentlicher Bildungseinrichtungen erhalten und dem Kultusministerium als zuständiger Aufsichtsbehörde unterstellt werden. Dann entfallen die Elternbeiträge und die Kosten müssten durch das Land Hessen getragen werden.

DIE LINKE fordert:

• Gebührenfreiheit der Kinderbetreuung in Krippen, Kitas und Horten • Ausbau der Krippenplätze in Darmstadt auf 1.500 Plätze in öffentlicher und freigemeinnütziger Trägerschaft • Versorgungsgrad bei Kinderkrippen von 50 Prozent für unter 3-jährige Kinder • Gleichmäßige Verteilung des Betreuungsangebots für Kinder bis 12 Jahre in den verschiedenen Stadtteilen • Verbesserung der Betreuungsschlüssel • Anstellung von Tagesmüttern unter voller Tarifbindung des öffentlichen Dienstes • Förderung privater Elterninitiativen durch schnelle und unbürokratische Bearbeitung ihrer Anliegen durch die Stadtverwaltung Vertragliche Absicherung der städtischen Förderung des HIPPY-Programms des Deutschen Roten Kreuzes. Dieses Projekt ist ein hervorragendes und erfolgreiches Beispiel für Integrationshilfe auf Augenhöhe.

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