Antrag "Ökogas und CO2-Gutschriften bei der entega"

Eingereicht für die Stavo am 02.05.2024

Hintergrund:

Durch eine Recherche von Correctiv unter dem Titel "Die Ökogas-Lüge" wurde belegt, dass die Kompensationsmaßnahmen durch Waldschutzprojekte insgesamt sehr fragwürdig sind und keiner ernsthaften Kontrolle unterliegen. Dies trifft auch auf die 6 Projekte der entega zu, die nach Angaben von Correctiv für den Ausgleich des Ausstoßes von ca. 1,5 Mio Tonnen CO2 genutzt worden sind.

Somit muss das von der entega gelieferte Erdgas bei der Erstellung von CO2-Bilanzen entsprechend neu bewertet werden. Außerdem haben die Kundinnen und Kunden anstelle des als klimafreundlich beworbenen und bepreisten Produkts “Ökogas” ganz normales Erdgas erhalten.

Antragstext:

Deshalb fordert die Stadtverordnetenversammlung die entega auf,

1. die laut Recherche fragwürdigen und irreführenden Beschreibungen zu den Klimaschutz-Projekten aus der Werbung für Ökogas insbesondere von der Website zu entfernen, und die höchst zweifelhaften Zahlenangaben zur Bindung von CO2 durch diese Projekte dort nicht mehr zu verwenden.

2. bis zum von der entega angekündigten Abschluss der Überprüfung des Konzepts für die CO2-Kompensation und einer darauf folgenden glaubwürdigen Neuaufstellung des Produkts das gelieferte Erdgas nicht mehr als Ökogas zu bezeichnen.

3. den Endkunden-Preis für Erdgas um den Bestandteil zu senken, der für den Einkauf wirkungsloser CO2-Gutschriften verwendet wird, und für ihre Kundinnen und Kunden den Preis auch rückwirkend ab 1.1.2024 entsprechend zu reduzieren und zu erstatten.

Sie beschließt, dass die Wissenschaftsstadt Darmstadt

4. künftig bei der Ermittlung ihres CO2-Ausstoßes eine Reduktion durch Kompensationsprojekte nicht mehr mit einbezieht.

5. in allen künftigen Publikationen und Berichten die für die vergangenen Jahre erstellten CO2-Bilanzen korrigiert, indem sie die Kompensation von Ökogas durch CO2-Gutschriften darin nicht mehr berücksichtigt.

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