Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim
Jahrelanger Hickhack um Sekunden
Jahrelanger Hickhack um Sekunden
Um die Neubaustrecke Frankfurt – Mannheim ist es eine Zeitlang still geworden. Das mag damit zu tun haben, dass die Finanzmittel für Bahnbau vorrangig in einem Loch in Stuttgarts Innenstadt verschwinden sollen. Nachdem eigentlich schon 2004 eine Lösung im Raumordnungsverfahren gefunden schien, wollte Hartmut Mehdorn es doch noch ein wenig schneller haben. Zusammen mit dem Darmstädter Oberbürgermeister entwarf er eine "Konsenstrasse". Zusätzlich zu einer Neubaustrecke entlang der Autobahnen sollte der Hauptbahnhof von Norden und von Süden mit einem "Bypass" angeschlossen werden. Das wäre aber mit Opfern für die Anlieger in der Heimstättensiedlung verbunden gewesen. Jahrelang wurde in einem Beirat um Trasse und Alternativen gerungen.
Einige Eisenbahner fragten sich dann, wozu dieses Ringen um wenige Minuten Fahrzeit und verabschiedeten sich innerlich von Tempo 300. Außerdem habe die Bahn Zuwächse vor allem im Güter verkehr zu erwarten und der Gotthard-Basistunnel werde größere Durchlassfähigkeiten in der Rheinschiene verlangen. Außerdem sei eine Verzahnung von Fern- und Regionalverkehr der Bahn wichtig.
So wurde ein neuer Konsens beschlossen: Vollanbindung des Hauptbahnhofs Darmstadt, die eine Verbindung auch zum Flughafen Rhein-Main ermöglicht und eine Entlärmung der Bergstraße von Güterverkehr. Mit diesem Arbeitsauftrag machten sich mehrere Gruppen von Fachleuten ans Werk und befinden sich nun in der Diskussion. Doch die Verfechter der "Flughöhe Null" bei der Deutschen Bahn waren nicht untätig und haben eine neue Studie bestellt: Sie nennt sich "Korridorstudie". Diese ist nur ein Aufguss von bisher Bekanntem. Das Mittelrheintal wird nach wie vor mit Güterzügen vollgepumpt. Und dafür soll noch ein weiterer Streckenast südlich von Weiterstadt in Richtung Groß-Gerau gebaut werden.
Und nun wird wieder ein Darmstädter OB von der Deutschen Bahn bearbeitet. Nichts Neues also.