Pressemitteilung: Michael Siebert legt alternatives Konzept für die Rheinstraßenbrücke überzeugend dar
Am 8. Mai soll die Stadtverordnetenversammlung grünes Licht geben für die weitere Planung der Wandrey-Benz-Variante der Rheinstraßenbrücke. Am 28.04. hatte die Linksfraktion den ehemaligen Planungsdezernenten und Bürgermeister Michael Siebert eingeladen, der die Umplanung deutlich kritisiert und ein alternatives Brückenkonzept vorschlägt.
Der Stadtverordnete Uli Franke erklärt: „Wir waren schon skeptisch, als Wandrey und Benz Ende 2023 die Umplanung der Brücke angekündigt haben. Die aktuelle Vorlage des Magistrats macht klar, dass diese Variante nicht halten kann, was damals versprochen wurde.“ Die angekündigte Sperrzeit insbesondere für die Straßenbahnen sei enorm und die Fertigstellung solle erst Ende 2030 erfolgen. Darüber hinaus werde für eine stützenfreie Brücke ein Mehrfaches an Material benötigt gegenüber der ursprünglich geplanten Ausführung mit drei Abschnitten.
Der wesentliche Kern von Sieberts Vorschlag besteht darin, dass die Straßenbahn schon vor der Brücke aus der Straßenmitte in die nördliche Seitenlage geführt wird und auf einem eigenen Bauwerk die Bahntrasse überquert. Während dessen Errichtung kann die Linie 9 noch die alte Brücke nutzen. Die neue Brücke für den Kfz-Verkehr kann in gleicher Breite wie bisher auf zwei Stützen gelagert über die Bahn geführt werden.
Michael Siebert legte den knapp 20 Teilnehmenden bei der Ortsbegehung dar, dass bei dieser Vorgehensweise die Straßenbahnverbindung nach Griesheim nur für wenige Tage unterbrochen werden müsste. Er lieferte Argumente dafür, dass die Bauzeit insgesamt kürzer bleiben wird. Allein wegen des viel geringeren Materialaufwands sei auch mit niedrigeren Kosten zu rechnen, zumal die Straßenbahnbrücke aus ÖPNV-Mitteln gefördert werden könnte. Möglicherweise könnten sogar die alten Stützen weiter verwendet werden. Ein weiterer Vorteil bestehe darin, dass der Straßenbahn- und Kfz-Verkehr sich nicht – wie bei der aktuellen Planung – auf der Kreuzung in die Quere kämen. Dies ist auch mit Blick auf den Bau einer Straßenbahn nach Weiterstadt wichtig.
Zum Abschluss des Termins äußerten viele der etwa 20 Teilnehmenden ihre Hoffnung, dass noch eine öffentliche Debatte über diese alternative Lösung stattfindet. Sie appellierten an die lokalen Medien, vor der Befassung in der Stavo am 8. Mai dem Thema Raum zu geben.
Die Stadtverordneten der Linksfraktion kündigten einen Antrag an, der die von Siebert vorgestellte Variante als Grundlage der weiteren Vorgehensweise festlegt.
Auch wenn ein solcher Antrag zunächst keine Mehrheit bekommen sollte, wird er dennoch die alternative Lösung in der politischen und fachlichen Diskussion verankern. Diese steht dann bereit, sobald die Probleme der Wandrey-Benz-Lösung offenkundig werden.