Pressemitteilung "Linksfraktion stellt Antrag zur Solidarität mit den Erdbebenopfern in der Türkei"
Stadt soll Druck machen und Hilfsgütertransport unter ihrem Namen übernehmen
Vor etwa zwei Monaten erschütterte ein schweres Erdbeben die Regionen Van und Bitlis. Diese Regionen liegen im vor allem von Kurden bewohnten Osten der Türkei. Über 2000 Häuser stürzten ein, ganze Dörfer wurden durch das Erdbeben ausgelöscht. Tausende Menschen wurden getötet oder verletzt. Die Überlebenden sind obdachlos und verfügen nicht mehr über das Notwendigste. Es fehlt an warmer Kleidung, Decken, Schlafsäcken und Zelten. Durch den einbrechenden Winter und erste Schneefälle verschärft sich die Lage der Bevölkerung weiter.
Das kurdische Beratungs- und Informationszentrum e.V. in Darmstadt startete eine Spendenaktion und sammelte innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Kleidung und anderen Sachspenden. Diese lagern derzeit in den Vereinsräumen in der Elisabethenstraße, denn die türkische Regierung verhindert den eigenständigen Transport der Hilfspakete in die betroffenen Gebiete. Eine ähnliche Situation wird aus anderen Städten in Deutschland berichtet.
Stadtverordnete Natalie Krieger: "Es ist skandalös, dass die türkische Regierung humanitäre Hilfe ablehnt, obwohl die Menschen für die extremen Wetterbedingungen nicht gerüstet sind. Offenbar will sie die Menschen damit zur Flucht aus ihrer Heimat zwingen und damit die Dominanz der prokurdischen Partei BDP in der Region zerstören. Wir müssen Druck auf die türkischen Behörden ausüben, damit die Naturkatastrophe nicht in skrupelloser Weise zur Umsetzung einer Assimilationspolitik benutzt wird".
Dazu beantragt DIE LINKE bei der kommenden Stadtverordnetenversammlung, dass sich die Stadt bei den türkischen Behörden dafür einsetzt, die von der Darmstädter Bevölkerung bereitgestellten Sachspenden in das Erdbebengebiet in Van und Bitlis durchzulassen. Notfalls soll die Stadt den Transport der gesammelten Hilfsgüter unter ihrem Namen übernehmen. Kosten entstünden der Stadt dadurch nicht, denn die Finanzierung des Transports ist über Spendengelder bereits gedeckt.