Pressemitteilung

Drohende Abschiebung aus Darmstadt verhindern!

Eine kurdische Familie aus Darmstadt ist akut von Abschiebung bedroht. Das Darmstädter Ordnungsamt will Frau Ayse Gözel und ihre Kinder (Ayfer - 14 Jahre alt und Deniz - 4 Jahre alt) in die Türkei abschieben. Eine so genannte "Grenzübertrittsbescheinigung" zum 15. Januar 2004 wurde der Familie mittlerweile zugestellt.

Besonders für die Kinder würde eine Abschiebung eine unzumutbare Härte darstellen. Sie würden aus ihrer gewohnten Umgebung in Schule und Kindergarten einer ungewissen Zukunft ausgeliefert. Der Ehemann, Herr Haydar Gözel, dessen Aufenthalt noch bis Ende Februar "geduldet" ist, soll dann sehr wahrscheinlich auch abgeschoben werden.

Der Asylantrag der seit 1992 hier lebenden Familie wurde abgelehnt. Und das obwohl Familie Gözel in der Türkei einer massiven Verfolgung durch die dortigen Behörden ausgesetzt war. Ihr Haus wurde von der türkischen Armee zerstört, weil sie kurdische Freiheitskämpfer mit Lebensmittel unterstützten. Sie wurden von Soldaten misshandelt und geschlagen. Nach Folterungen durch die türkische Polizei leidet Herr Gözel bis heute unter psychischen Problemen. Da für die Familie in der Türkei keine Lebenssicherheit mehr bestand, floh sie nach Deutschland.

Der Familie droht bei ihrer Rückkehr in die Türkei die sofortige Verhaftung.

Unsere Stadtverordnetenfraktion, an die sich die Familie hilfesuchend wandte, verurteilt die geplante Abschiebung als einen inhumanen Akt. Wir werden uns mit einer kleinen Anfrage an den zuständigen Dezernenten, Herrn Bürgermeister Glenz, wenden und ihn darüber hinaus auffordern sein politisches Gewicht für die bedrohte Familie einzusetzen.

Weiterhin bitten wir alle Bürgerinnen und Bürger Darmstadts die Familie zu unterstützen. Möglich ist dies durch eine Unterschriftenaktion. Eine Unterschriftenliste ist dieser Pressemitteilung beigefügt. Weitere Unterschriftenlisten, Kontakte und zusätzliche Informationen sind bei unserer Stadtverordnetenfraktion erhältlich.

PDS-DKP/Offene Liste Darmstadt, Stadtverordnetenfraktion, Rainer Keil;
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