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Pressemitteilung

Umbenennung Hindenburgstrasse

Schwacher Magistrat - zu erwartendes Ergebnis

Die Bewohnerinnen und Bewohner der Hindenburgstrasse haben der Umbenennung ihrer Strasse in Marion-von-Dönhoff-Strasse mehrheitlich nicht zugestimmt. Dieses Ergebnis war nach der skandalösen Vorstellung des zuständigen Dezernenten Klaus Feuchtinger und der von Stadtarchivar Dr. Peter Engels verfassten "Bürgerinformation"-Broschüre nicht anders zu erwarten.

Diese Broschüre ist eine eindeutige Parteinahme zur Beibehaltung des Namens Hindenburg. Es grenzt schon an politische Scharlatanerie, wenn Engels behauptet, dass er "ohne eigene Meinung" nur den Stand der Forschung wiedergegeben habe. Nach Auffassung des Stadtarchivars ist die Rolle Hindenburgs keinesfalls "eindeutig als schlecht" zu bewerten. Wer so mit der Geschichte umgeht, öffnet dem Rechtsextremismus Tür und Tor.

Ein Historiker sollte an Fakten interessiert sein, solche interessieren den Darmstädter Stadtarchivaren aber anscheinend überhaupt nicht.

Nicht ein Wort findet sich über die verhängnisvolle Rolle, die Hindenburg als Chef der Obersten Heeresleitung (OHL) im Ersten Weltkrieg spielte. Entgegen den Tatsachen wird behauptet, dass er immer loyal zur Weimarer Republik gestanden habe.

Bei der Abstimmung zum Ermächtigungsgesetz seien die Abgeordneten der KPD nicht mehr zugelassen worden. Das ist eine ungeheuerliche Verharmlosung des vorangegangenen braunen Terrors, um Hindenburg Absolution zu erteilen.

Es wird nicht bewertet, warum Hindenburg die Verordnung "Zum Schutz von Volk und Staat" (28.02.1933) und das Ermächtigungsgesetz unterschrieb und damit die parlamentarische Demokratie beseitigte.

Ohne auch nur den Versuch zu unternehmen zu erläutern, wer Hindenburg drängte Hitler zum Reichskanzler zu ernennen, wird nur behauptet, dass er "sich dazu bewegen" ließ. Es wird angedeutet, dass er den Ratschlägen seiner politischen Berater folgte, ohne darauf einzugehen, dass diese fest in der Hochfinanz und dem Junkertum verankert waren und ein wesentlicher Berater sein eigener Sohn war.

Es wird mit keinem Wort erwähnt, dass am "Tag von Potsdam" Hitler sich vor Hindenburg verneigte und damit öffentlich seinen Dank ausdrückte.

Diese Liste ließe sich fortsetzen, insbesondere der Mythos des Kriegshelden von Tannenberg hält einer historischen Bewertung nicht stand. (Hindenburg traf erst ein als die Schlacht schon vorbereitet war und begonnen hatte).

Der eigentliche Skandal aber ist das Verhalten des Darmstädter Magistrates. Als unsere Fraktion im Oktober 2006 in einem Brief an die Bewohnerinnen und Bewohner unsere Initiative zur Umbenennung der Hindenburgstrasse begründete, ließ der zuständige Dezernent im "Darmstädter Echo" verkünden, da würden einige "ihr Mütchen kühlen". Eine zugesagte Informationsveranstaltung fand nicht statt. O-Ton Feuchtinger: "Wir wollen keinen Historikerstreit." Die Vermutung liegt nahe, dass der Magistrat ganz bewusst seinen Stadtarchivar, inklusive der desaströsen Broschüre, losschickte, um sich dann dahinter zu verkriechen. Eins steht aber fest: So kommt dieser Magistrat seiner politischen Verantwortung nicht nach und lässt es weiter zu, dass der Steigbügelhalter Hitlers mit seinem Namen das Darmstädter Stadtbild verunzieren darf.

DIE LINKE Darmstadt,
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