Stadtverordnetenversammlung am 27.09.01

Zum Antrag von SPD und Bündnisgrünen "Olympia-Bewerbung der Rhein-Main-Region"

(es gilt das gesprochene Wort)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Dieser Antrag ist meilenweit weg von jeder gesellschaftlichen Realität. Er lässt gänzlich unberücksichtigt die finanzielle Situation der Städte und Gemeinden im Rhein-Main-Gebiet. Städte wie Frankfurt sind immens hoch verschuldet.

Allein die Summe, die eine vorgeschriebene Machbarkeitsstudie verschlingen würde, wäre sinnvoller angelegt in einer bessere Unterstützung des Breitensports und der örtlichen Sportvereine.

Ich möchte hier die Stadt Sydney als Beispiel anführen: Über 1,5 Milliarden DM mussten aufgebracht werden um die notwendigen Sportstätten zu errichten.

Der Kollege Dietrich will das olympische Reitturnier am Kranichsteiner Reiterhof durchführen. Schauen Sie sich dort einmal um und sie werden feststellen was da investiert werden müsste.

Weiter zum Thema Finanzen: Es gibt zur Zeit noch keinerlei Hinweise auf eine Beteiligung des Bundes oder des Landes.

Aber selbst bei einem Zustandekommen der olympischen Spiele in der Rhein-Main-Region: die spätere Unterhaltung der neuen Sportstätten blieben an den Kommunen hängen, sie müssten für die weiteren Folgekosten alleine aufkommen.

Eine interessante Frage am Rande: wo sollen eigentlich die Förderungsmittel - sprich Schmiergelder - für bestimmte Mitglieder des IOK im Haushalt verbucht werden?

Wir sollten realistisch bleiben und das Geld der Darmstädter Bürgerinnen und Bürger sinnvoller verwenden. Ich werde daher diesem Antrag nicht zustimmen.

Nachtrag: Der Antrag wurde gegen die Stimmen von PDS-DKP/Offene Liste, UFFBASSE und vereinzelten Stimmen aus der Fraktion der Bündnisgrünen angenommen.