Kleine Anfrage "Baustellenverkehr Frankfurter Straße"

Maria Stockhaus
Bauen, Wohnen und StadtentwicklungMobilität

Hinsichtlich der Baustelleneinrichtung in der Frankfurter Straße in Verbindung mit dem eingerichteten Schienenersatzverkehr gibt es vielfältige Kritik, um die Entscheidungsprozesse hier nachvollziehen zu können, frage ich den Magistrat:

1. Welche Argumente sprechen gegen eine Nutzung des freibleibenden Gleises für die Einrichtung einer Straßenbahnverbindung in den Darmstädter Norden mit Direktverbindung in die Innenstadt? 

2. Wenn die Einrichtung einer solchen Nutzung des freibleibenden Gleises zu einer Verzögerung in der Fertigstellung des aktuellen Bauvorhabens führt:
a) Wie ist der aktuelle Zeitplan (Bauzeitplan inkl. Leistungsbau)?
b)  An welche Stellen entstehen Verzögerungen?
c) Welche der Verzögerungen sind als kritisch zu bewerten?
d) Welche Kosten oder sonstige negative Effekte entstehen bei einer solchen Verzögerung?

3. Welche Unterschiede bestehen bzgl. der Baustelle in der südlichen Frankfurter Straße und der am Mathildenplatz bzgl. der Einrichtung eines Straßenbahnbetriebs während der Bauarbeiten?

4. Falls ein Straßenbahnbetrieb nicht möglich ist, gibt es die Möglichkeit, die normalerweise über die Frankfurter Straße fahrenden Busse und den SEV der Linie 4E in beide Richtungen auf der Frankfurter Straße fahren zu lassen, um eine bessere Anbindung für Martins- und Johannisviertel stadteinwärts zu ermöglichen? Ist dies insbesondere dadurch möglich die Frankfurter Straße für den motorisierten Individualverkehr -- abgesehen von direkten Anlieger*innen -- zu Sperren um einen Ampelgesteuerten Zweirichtungsverkehr für Busse zu ermöglichen?
a) Welche Argumente sprechen dagegen?
b) Führt das zu Verzögerungen im Bauvorhaben?
c) Welche Verzögerungen sind als kritisch zu bewerten?
d) Welche Kosten oder sonstige negative Effekte entstehen bei einer solchen Verzögerung?

5. Was sprach in der Vorbereitung der Planung gegen den Nordbahnhof als Umsteigehaltestelle für den SEV?

6. Die Andienung im SEV an Nordbad/Messplatz erfolgt ohne Zwischenhalte. Dies wird unter anderem durch den Fahrgastbeirat kritisiert. Warum ist eine solche Andienung nicht möglich bzw. wurde in der Planung des SEV verworfen?

7. Anhand welcher Fahrgastdaten bzw. Quelle-Ziel-Verbindungen wurde das SEV-Konzept erstellt? Gibt es Überprüfung des Konzeptes z.B. in Form von Fahrgastbefragungen oder sind diese geplant? Wenn bereits Erhebungen durchgeführt wurden, welche Ergebnisse wurden hier festgestellt?

8. Gab es bzgl. der Straßenbahnandienung des Darmstädter Nordens die Problematik verfügbarer Fahrzeuge zu berücksichtigen? Wenn ja, welche Effekte hatte das auf das Ersatzkonzept? 

9. Aus welchen Gründen konnten bisher keine Taktangleichungen zwischen den Linien 4, 4E, 5E, H und R auf 10 Minuten erreicht werden?

10. Berichten von Fahrgästen kann entnommen werden, dass Sichtanschlüsse nicht gewährt werden. Welche Gründe gibt es hierfür? 

11. Welche Kriterien werden zur Sicherung einer hohen Qualität und Fahrgastzufriedenheit angesetzt? Wie werden diese gemessen und im Rahmen eines Monitoringprozesses bewertet und mit Maßnahmen zur Verbesserung begleitet?

12. Dem Bericht des Fahrgastbeirates vom 18.05.2022 kann ein Fahrzeugeinsatz von 10 Bussen entnommen werden. Rein rechnerisch ergibt sich gemäß Umlaufzeiten der Linien 4E und 5E ein Bedarf von 6 Fahrzeugen. Welche Situation im Bediengebiet, Betriebsablauf und Umlauf- bzw. Dienstplanung mach den Einsatz von 10 Fahrzeugen notwendig?

13. Wie hoch sind die Kosten des SEV während der gesamten Bauzeit? Bitte getrennt nach Fahrzeugkosten, Personalkosten, Kraftstoffkosten, Instandhaltungskosten, Overhead/Regie, Gewinn- und Risikoaufschlag sowie Sonstigen Kostenpositionen und je Wirtschaftsplanjahr aufführen.

14. Wie und in welcher Form wurde der Fahrgastbeirat sowie der Behindertenbeauftragte im Rahmen der Vorbereitung dieser mehrjährigen Großbaustelle eingebunden? Wenn eine Einbindung erfolgte, mit welchen Ergebnissen. Wenn der Fahrgastbeirat sowie der Behindertenbeauftragte nicht eingebunden wurden, welche Gründe sprachen dagegen?