Antrag "Bahnböschungen"

In der StaVo am 18.6.2019

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt, für die Bahnböschungen im Stadtgebiet von Darmstadt zusammen mit der Deutschen Bahn ein Konzept zu entwickeln und als Teil des Landschaftsplans sowie möglichst als vertragliche Vereinbarung mit der Deutschen Bahn zu beschließen.

Begründung

Unser Stadtbild wird zunehmend beherrscht von Mauern und Asphalt, Glas- und Betonfassaden. Umso dringender sind alle Maßnahmen, Zwischen- und Restflächen für ein Zurückholen von natürlichem Bewuchs zu nutzen, der Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten bietet, die auch in freier Feldflur verschwunden sind. Zu diesen Möglichkeiten zählen die in ihrer Summe umfangreichen Böschungen der Bahnanlagen. Die Pflege der Bahnränder wird seitens der Bahnvorrangig betriebstechnisch gesehen: Freihalten der Trasse von stürzenden Bäumen, Wahrung des Lichtraums. Das dürfen aber in einem Stadtgebiet keinesfalls die einzigen Gesichtspunkte bleiben. Die Wahl der Pflanzen, ihre Wuchsform und ihre Pflege müssen fachlichen Ansprüchen genügen. Sie müssen einerseits dem Bahnbetrieb, andererseits einer Nutzung als Teil der Kulturlandschaft auch für die Artenvielfalt gerecht werden. Hierbei sind heimische Gehölze vieler Arten zu bevorzugen. Für Rückschnitte, vorzugsweise „Setzen auf den Stock“ eine Handbreit über dem Boden alle 10-15 Jahre unter Aussparen zu beobachtender Überhälter (Einzelbäume) sind eine Drittelung der zu behandelnden Abschnitte und eine maximale Abschnittlänge zu vereinbaren. Als 2 m breiter Saum und für schmale Böschungen sind krautige Pflanzen vorzusehen, die alle 3 – 5 Jahre gemäht und die keinesfalls „geschlegelt“ werden dürfen. Es ist ein Rahmen für Aufwuchs und Pflege einvernehmlich zwischen der Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Deutschen Bahn zu entwickeln und dann möglichst vertraglich zu vereinbaren.