Antrag "Leitbild Wasser für die Stadt Darmstadt entwickeln"

Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit

In der StaVo am 19.9.2019

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt, unter dem Namen „Leitbild Wasser“ ein kommunales Wasserkonzept zu erstellen.

Gegenstand soll Wasser in allen Erscheinungs- und Bedarfsformen sein, als Oberflächenwasser, als Grundwasser, als Trinkwasser, als Brauchwasser, als Wasser für Brunnen und Luftbefeuchtung, zur Versorgung von Bäumen, als Abwasser und zur Infiltration. Anstoß für ein solches Konzept ist das Leitbild für ein Integriertes Wasser-ressourcen-Management Rhein-Main (IWRM), auf den Weg gebracht durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, das kommunale Wasserkonzepte zur Sofortmaßnahme erklärt, umzusetzen innerhalb von zwei Jahren.

Begründung

Der Klimawandel stellt Städte und Gemeinden vor neue Aufgaben. Aus aktuellem Anlass machen Starkregen-Ereignisse und die Bedrohung der Stadtbäume und der Wälder erhebliche Sorge. Dem ist mit einem nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser, mit Verwendung von Regen- und Brauchwasser, Rückhaltungen und eigenen Netzen, für das Stadtklima mit mehr Bepflanzungen und Wasserflächen zu begegnen. Das „Leitbild“ führt die Klimaprognosen folgende Entwicklungen auf, die Einfluss auf das Wasser haben (Auszug): Temperaturentwicklung: Derzeit wird ein Anstieg der mittleren Jahrestemperatur um mehr als 3 °C bis zum Jahr 2100 und eine starke Zunahme der mittleren Tagesmaximaltemperatur prognostiziert.

Verteilung Jahresniederschläge: Bei etwa gleichbleibender bzw. nur sehr leicht zunehmender Jahresniederschlagssumme nimmt das winterliche Niederschlagsaufkommen zu (insbesondere aufgrund von mehr Starkregenereignissen. Durch die höheren Temperaturen wird der winterliche Niederschlag vermehrt als Regen und nicht mehr als Schnee fallen. Die Niederschlagssumme im Sommerhalbjahr wird tendenziell abnehmen. Insgesamt ist mit einer erhöhten Variabilität (Dauer, Häufigkeit, Intensität) der Niederschläge zu Trockenphasen und Hitzetage: Heiße Tage, d. h. Tage, an denen die Tageshöchsttemperatur bei 30 °C oder mehr liegt, werden in Zukunft deutlich häufiger auftreten. Auch die Anzahl von heißen Trockenperioden (Dauer >20 Tage, Tageshöchsttemperaturen > 25 °C) nimmt zu rechnen. Trockenphasen und Hitzetage: Heiße Tage, d. h. Tage, an denen die Tageshöchsttemperatur bei 30 °C oder mehr liegt, werden in Zukunft deutlich häufiger auftreten. Auch die Anzahl von heißen Trockenperioden (Dauer >20 Tage, Tageshöchsttemperaturen > 25 °C) nimmt zu. Für das Jahr 2050 liegt die Prognosespannbreite der Grundwasserneubildung zwischen rund 60 mm/a und rund 135 mm/a. Bis zum Jahr 2100 liegt die Prognosespannbreite dann zwischen rund 50 mm/a und rund 140 mm/a. Temporäre, lokale Veränderungen der Verfügbarkeit: Zunahme Trockenwetterphasen und Hitzetage (…) Temporäre Nassphasen und Zunahme von Starkregenereignissen: Die Klimaprognosen prognostizieren übereinstimmend für Hessen eine Zunahme der Winterniederschläge und eine Abnahme der Sommerniederschläge. Gleichzeitig wird die Variabilität der Niederschläge (in Bezug auf Häufigkeit und Intensität) zunehmen. So kann es auch zu temporären Nassphasen mit hohen Grundwasserständen und entsprechenden Nutzungskonflikten kommen.

Quelle:
https://umwelt.hessen.de/sites/default/files/media/hmuelv/leitbild_integriertes_wasserresso urcen-management_rhein-main.pdf

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