Dringlichkeitsantrag "Solidarität mit den Erdbebenopfern in der Türkei"

Hilfsgüter kommen bei den Adressaten bisher nicht an

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt setzt sich bei den türkischen Behörden dafür ein, dass die von der Darmstädter Bevölkerung bereitgestellten Sachspenden in das Erdbebengebiet in Van und Bitlis ausgeliefert werden können. Notfalls übernimmt die Stadt den Transport der gesammelten Hilfsgüter unter ihrem Namen. Kosten entstehen der Stadt dadurch nicht. Die Finanzierung des Transports ist über Spendengelder bereits gedeckt.

Begründung

Vor etwa zwei Monaten erschütterte ein schweres Erdbeben die Regionen Van und Bitlis. Die Regionen liegen im vor allem von Kurden bewohnten Osten der Türkei. Über 2000 Häuser stürzten ein, ganze Dörfer wurden durch das Erdbeben ausgelöscht. Tausende Menschen wurden getötet oder verletzt. Die Überlebenden sind obdachlos und verfügen nicht mehr über das Notwendigste. Es fehlt an warmer Kleidung, Decken, Schlafsäcken und Zelten. Durch den einbrechenden Winter und erste Schneefälle verschärft sich die Lage der Bevölkerung weiter.Das kurdische Beratungs- und Informationszentrum e.V. in Darmstadt startete eine Spendenaktion und sammelte innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Kleidung und anderen Sachspenden. Diese lagern derzeit in den Vereinsräumen in der Elisabethenstraße, denn die türkische Regierung verhindert den eigenständigen Transport der Hilfspakete in die betroffenen Gebiete und lässt nur Lieferungen durch den türkischen "Roten Halbmond" zu. Die Bevölkerung vor Ort hat jedoch festgestellt, dass diese Organisation die Hilfsgüter nicht an die Adressaten ausliefert. Eine ähnliche Situation wird aus anderen Städten in Deutschland berichtet.