56 Millionen

Werner Krone

Während Schulen saniert werden müssen, nun auch Darmstadts Bäder und Turnhallen zum Teil als "marode" bezeichnet werden, werden weiter Straßen und Tunnel geplant wie bisher. So wird auch die so genannte Nordost-Umgehung weiter betrieben. Als eine Vorausleistung hierzu sind die Bauarbeiten am Carl-Schenck-Ring im Gange. An der Einmündung in die Gräfenhäuser Straße soll ein Knoten entstehen, der bei Nebel Leuchtfeuer erfordert, so breit soll er werden. Der Carl-Schenck-Ring soll mit einer Brücke über die Frankfurter Straße setzen. Einschließlich Begleitmaßnahmen soll die Nordost-"Umgehung" die Stadt je nach Fördermitteln 41 bis 56 Millionen Euro kosten.
Doch schon plant Stadtbaurat Wenzel eine neue Tat: die Westumgehung. Sie soll sich hinter der Waldkolonie, hinter der Telekom-Stadt, durch den Westwald fräsen. Der ist ohnehin überwiegend schon verdurstet.
So wird eine üppige Garage gebaut, während das Wohnhaus verfällt: Neben Schulen und Sportstätten sind auch viele Straßen der Stadt marode. Wer sehenden Auges vor allem durch Wohnstraßen geht, sieht die vielen Flickstellen, mit Asphalt verschmiertes Pflaster, sogar denkmalwürdiges Kleinpflaster zerfällt. Unsichtbar unter den Straßen sind ganze Kanalabschnitte längst verdrückt, durchwurzelt und sanierungsbedürftig.
Die Straßen-Neubauten und der Nordost-Tunnel passen nicht in eine sich dem Klimawandel stellende Welt. Darüber hinaus haben wir eigentlich für so etwas einfach kein Geld.