Fehlerhafte Magistratsvorlage

Karl-Heinz Böck

In der Stadtverordnetenversammlung im Mai dieses Jahres beschloss man mehrheitlich, die Eintrittspreise der städtischen Schwimmbäder um rund 30% zu erhöhen. Als Begründung gab man vor, dass die letzte Erhöhung im Jahre 1994 stattfand und die Preise nun an die allgemeine Entwicklung angepasst werden müssten.
Die zu beschließende Magistratsvorlage beinhaltete auch eine Gegenüberstellung der Preise seit 1994 und der nun zu beschließenden Preise ab Juli 2007. Hier schlich sich nun der Fehlerteufel ein. Die alten Woogspreise wurden in der Liste komplett falsch dargestellt. So wurde zum Beispiel der Preis der Einzelkarte seit 1994 mit 2,00 Euro angegeben, tatsächlich lag dieser aber bei 1,80 Euro und sollte nun, ab Juli 2007, 2,50 Euro betragen. Ein weiteres Beispiel ist die Zehnerkarte für Erwachsene. Die sollte ab Juli 23,00 Euro kosten, in der Liste war sie seit 1994 mit 18,00 Euro angegeben, der wahre Preis lag aber bei 15,00 Euro Diese Aufzählung könnte man nach Belieben fortsetzten, da sich die falschen Preise für den Woog über die komplette Eintrittspreisliste spannten. Die durchaus beliebte Saisonkarte nur für den Naturbadesee Woog entfiel ganz.
Daraus ergab sich für den Woog eine Preiserhöhung von rund 60%. Dies veranlasste uns, einen Antrag zur Stadtverordnetenversammlung am 13 September einzubringen, der beinhaltete, die Erhöhung zumindest teilweise zurückzunehmen. Als erste Reaktion darauf war im Darmstädter Echo von Herrn Bürgermeister Glenz zu lesen "an der Erhöhung ist nicht zu rütteln". Die Einsicht eine inhaltlich falsche Magistratsvorlage beschlossen zu haben, war also nicht sehr groß.
In der Stadtverordnetenversammlung im September kam nun unser Antrag zur Beratung. Hier bat uns Oberbürgermeister Hofmann unseren Antrag in die Geschäftsordnung zu geben, d.h. es soll eine neue Magistratsvorlage erarbeitet werden. Nach kurzer Diskussion stimmten wir dem Anliegen zu.

Unsere Meinung

Nun gilt es abzuwarten, was diese Magistratsvorlage beinhaltet. Einer Erhöhung im alten Umfang von 60% können wir allerdings auch in Zukunft nicht zustimmen. Der Woog muss ein Freibad bleiben, das sich auch Menschen mit kleinerem Geldbeutel leisten können.