Kanal voll

Uli Franke

Nach Auskunft des Magistrats (http://tinyurl.com/kanalisation) war es ein 46-jähriges Niederschlagsereignis, das in der Nacht zum 16. August 2011 die Kanalisation überfordert hat. Im Süden der Stadt wurden zahlreiche Keller, ebenerdige Ladenräume und parkende Fahrzeuge durch unappetitliches Kanalwasser überschwemmt.

Der Magistrat behauptet, dass nicht die Abwasserkanalisation versagt habe, sondern "fehlende oder nicht funktionierende Rückstausicherungen bei den Hausanschlüssen". Dies ist nicht richtig, denn das Wasser stand vielerorts bis zu einem halben Meter auf der Straße und drückte durch Türen und Kellerfenster hinein.

Natürlich kann das Kanalsystem nicht für Extremereignisse ausgelegt werden. Investitionen müssen ein angemessenes Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen. Doch Metereologen sagen voraus, dass extreme Wetterereignisse aufgrund des Klimawandels künftig häufiger zu erwarten sind. Daher darf sich die Stadt nicht darauf ausruhen, dass die Abwasserbeseitigungssatzung eine Schadensersatzpflicht ausschließt. Denn es wäre ungerecht, wenn nur einige Wenige mit den Kosten des Klimawandels belastet werden - in Darmstadt und weltweit!