Polystyrol-Dämmung: Hohe Gefährdung der Bewohner

Uli Franke


Neueinschätzung der Folgekosten angekündigt

Wir fragten den Magistrat zu den negativen Folgen durch die Verwendung des weit verbreiteten Dämmstoffs Polystyrol (z.B. "Styropor"). Dabei geht es nicht nur um die Gefahr der schnellen Ausbreitung von Fassadenbränden, wie in Eberstadt bereits in einem Fall geschehen. Ein weiteres Problem ist die Haltbarkeit polystyrolgedämmter Fassaden, die sich oft als geringer erweist als bisher angenommen, mit entsprechenden Folgen für die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen. Schließlich kann die Verwendung von Giften im Putz zu Gewässerbelastungen führen.

In ihrer Antwort kündigte Dezernentin Lindscheid "eine Neueinschätzung des Brandrisikos und der Folgekosten auf Grundlage von Erkenntnissen der Fachleute" für die städtischen Liegenschaften und Bauprojekte an.

Aufhorchen lässt die Einschätzung der Feuerwehr zu Bränden von polystyrolgedämmten Fassaden. Diese führten "zu einer hohen Gefährdung der Bewohner, die schnelle Brandausbreitung und die intensive Rauchentwicklung versperren in sehr kurzer Zeit die Rettungswege. Ein solcher Brandverlauf sollte nach den Grundgedanken des vorbeugenden Brandschutzes durch die Auswahl der verwendeten Baustoffe und die Art des Einbaus ausgeschlossen sein."

Keine Antwort erhielten wir auf die Frage, ob die Bauverein AG als größter Bauherr der Stadt weiterhin am Dämmstoff Polystyrol festhalten will oder ob man nach Alternativen sucht. Damit geben wir uns nicht zufrieden und werden direkt bei dem öffentlichen Unternehmen nachhaken.

Anfrage und Antwort im Wortlaut: http://kurzlink.de/poly