Pressemitteilung: "Keine Ausweisung neuer Gewerbeflächen in Arheilgen und Wixhausen"

Zum Start einer Petition für den Schutz der Acker- und Erholungsflächen bei Arheilgen und Wixhausen

Seit einigen Tagen steht eine Petition für den Schutz der Acker- und Erholungsflächen bei Arheilgen und Wixhausen zur Unterzeichnung bereit. Eine wachsende Zahl an Unterzeichnenden spricht sich gegen die Ausweisung dieser Gebiete als Gewerbeflächen aus. Hierzu erklärt die Fraktion DIE LINKE in der Darmstädter Stadtverordnetenversammlung:

Nachdem die Eberstädterinnen und Eberstädter im vergangenen Jahr massiv und erfolgreich protestiert hatten, als der Wald im Süden der Stadt zur Perspektivfläche für das Außenwachstum erklärt werden sollte, sind jetzt auch die Bürgerinnen und Bürger im Norden der Stadt aktiv geworden. Dort geht es um Acker- und Erholungsflächen, die nicht perspektivisch, sondern recht bald für Gewerbeflächen versiegelt und ökologisch entwertet werden sollen.

Die Linksfraktion teilt die Sorgen die Initiative um den Erhalt des Stadtklimas, von Grün- und Naherholungsflächen, der Artenvielfalt sowie der landwirtschaftlichen Produktion. Diese brauchen wir vor Ort, um einer regionale, klimafreundliche Nahrungsmittelversorgung zu erreichen. Die Fraktion DIE LINKE lehnt die Bebauung dieser Flächen daher grundsätzlich ab und tritt für den Erhalt als Acker- und Erholungsflächen ein.

Das Land Hessen hat bis heute das selbstgestellte Ziel, den Flächenverbrauch auf 2,5 ha pro Tag zu senken, nicht erreicht (2018 waren es 2,8 ha). Der BUND fordert, dass im Sinne des Klimaschutzes, der Wasserwirtschaft und der Biodiversität die Neuversiegelung von Böden in Hessen bis 2023 auf 1 ha täglich begrenzt werden muss. Im Oktober 2019 haben die Kooperations-Fraktionen Grüne, CDU und UFFBASSE in der Stadtverordnetenversammlung 230 Hektar als Untersuchungsgebiet für die Entwicklungsmaßnahme definiert. Die Linksfraktion geht davon aus, dass am Ende etwa die Hälfte dieser Fläche tatsächlich umgewandelt werden soll. Allein mit diesem Projekt würde Darmstadt ein Drittel des Flächenkonsums in Anspruch nehmen, der aus Sicht des Naturschutzes in ganz Hessen für ein ganzes Jahr akzeptabel wäre. Mit dieser Politik der Grünen kann das Ziel der klimaneutralen Stadt bis 2035 nicht erreicht werden.

Die Linksfraktion war bei der Stavo-Debatte um das Gewerbegebiet noch recht allein mit einer grundsätzlichen Kritik an diesem Versiegelungsprojekt. Die SPD kritisierte lediglich die Nutzung für Gewerbe anstelle für Wohnflächen und die fehlende Bürgerbeteiligung, was auch immer noch so im Wahlprogramm zu lesen ist. Die Fraktion DIE LINKE ist nun erfreut, dass die Stimmung sich gerade verändert und wirbt in ihrem Umfeld für die Unterzeichnung der Petition.

DIE LINKE will die Naturräume um Darmstadt erhalten. Der dringend benötigte Wohnraum kann durch rücksichtsvolle Verdichtung und Bebauung freiwerdender Flächen wie der Starkenburg-Kaserne geschaffen werden. Längerfristig muss das Wachstum der Stadt entschleunigt werden, anstatt es durch weitere Gewerbeansiedlungen oder Kulturerbe-Tourismus immer weiter voran zu treiben. Auch aus diesem Grund ist für uns ein neues Gewerbegebiet auf den Acker- und Erholungsflächen im Norden der Stadt nicht wünschenswert.