Pressemitteilung: "Akaziengarten: Statt immer neuer Konzepte braucht es eine akute Hilfe"

Zum Umgang von Stadt und Land mit dem Akaziengarten

Anfragen der Darmstädter Linksfraktion sowohl an die Stadt Darmstadt als auch an das Land Hessen zeigen deutliche Missstände im Umgang mit dem Akaziengarten auf.

Die historische Parkanlage weist einen sich seit Jahren verschlechternden Zustand auf. Erkennbar ist dies für alle Besucher*innen des Akaziengartens an dem beständig abnehmenden Baumbestand.

Seit 2008 wurden ein Drittel des Baumbestandes (187 allein seit 2013) des Akaziengartens gefällt. Von diesem wurde für 75 gefällte Bäume eine Ausgleichzahlung in Höhe von 16.198 € des LBIH an die Stadt Darmstadt zugelassen. Diese Ausgleichzahlung entbindet das LBIH von der Pflicht zur Nachpflanzung vor Ort im Akaziengarten.

Maria Stockhaus, umweltpolitische Sprecher*in der Linksfraktion, erläutert hierzu: "Nicht alle Fällungen im Akaziengarten waren notwendig. Lediglich Maßnahmen der Verkehrssicherheit hätten umgesetzt werden dürfen. Damit sind 112 Fällung gemäß der Antwort der Stadt Darmstadt lediglich auf die reduzierte Vitalität der Bäume zurückzuführen. Sie hätten nicht gefällt werden dürfen, solange sie keine Gefahr für Personen darstellen. Sie hätten schlicht durch das Umweltamt nicht genehmigt werden dürfen.

Besonders schlimm ist jedoch die Tatsache, dass sich das LBIH von der Durchführung von Ersatzpflanzungen von 84 Bäumen freikaufen konnte. 

Es kann also gesagt werden, dass hier mit Nichten an die Zukunft des Akaziengartens und dessen Bedeutung für die Menschen gedacht wurde."

Bereits 2013 wurde durch das LBIH ein Parkpflegekonzept beauftragt und erstellt. Schwerpunkt dessen war der Erhalt des Akaziengartens. Dieses wurde in den vergangenen zehn Jahren jedoch nicht angewendet. Auf Anfrage der LINKEN gab das LBIH nun an, dass erneut ein Konzept zur Sanierung des Akaziengartens in Auftrag gegeben wurde. Die Umsetzung dessen ist dann erst ab 2025 bis 2027 geplant.

"Statt immer neuer Konzepte braucht es eine akute Hilfe für den Akaziengarten. Dazu gehört ein Bewässerungskonzept, dass über das bestehende Konzept der Notfallbewässerung hinaus geht. Nur so können die Auswirkungen der zunehmenden Trockenheit aufgrund der Klimakrise entgegengewirkt werden. Weiterhin müssen Baumfällungen auf ein Minimum reduziert werden.  Noch immer ist nicht klar, ob hier lediglich die Klimakrise oder Veränderungen im Bodenwasser ursächlich für den immer schlechteren Gesundheitszustand der Bäume ist. Somit ist auch eine umfangreiche Untersuchung des Bodens ist notwendig.", führt Maria Stockhaus weiter aus.

Mit der Bürgerinitiative "Pro Akaziengarten" gibt es eine lebhafte und fachlich kompetente Bürgerschaft, die sich für den Erhalt und die Sanierung des Akaziengartens einsetzen.

Für Maria Stockhaus gilt daher zusätzlich: "Die Beteiligung der Menschen vor Ort, ihre Kompetenz und Engagement müssen Grundlage bei politischen und fachlichen Entscheidungen sein. Gerade ein Amt, dass sich sonst nur mit Immobilien und nicht mit Grünflächen oder Parkanlagen befasst, würde davon klar profitieren. So hätte die Rückmeldung der BI zur Nutzung von Streusalz im Rahmen des Winterdienstes ernstgenommen und nachverfolgt werden müssen- Stattdessen zeugt das Handeln des LBIH lediglich von Arroganz und nicht von Kompetenz."

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