Pressemitteilung: "Darmstadt braucht einen Forstdienstleister, dem man vertrauen kann"

Zu den umfangreichen und unnötigen Baumfällungen am Waldkunstpfad anlässlich eines Ortstermins

Der Landesbetrieb Hessenforst hat seine Ankündigung wahr gemacht und mit so umfangreichen wie unnötigen Fällungen im gesunden Buchenbestand am Waldkunstpfad begonnen. Die Linksfraktion kritisiert dies scharf und fordert Konsequenzen.

Aus Sicht der Fraktion DIE LINKE agiert der Landesbetrieb HessenForst in der Auseinandersetzung um die Baumfällungen am Waldkunstpfad seit Monaten ohne Sinn und Verstand. HessenForst ignoriert fast schon demonstrativ die Bedürfnisse der Darmstädter Bürgerinnen und Bürger sowie die Wünsche der Kommunalpolitik, und die grüne Umweltministerin Priska Hinz schaut zu.

In einem gemeinsamen Ortstermin mit den Vorsitzenden der Landtagsfraktion der LINKEN hatten wir uns im Dezember unter fachkundiger Führung der BI Pro Walderhalt und von Förster Volker Ziesing über die Lage im Bereich des Waldkunstpfads informiert: der Wald ist intakt, die Bedingungen sind bestens geeignet für Buchen, und die Bäume dort sind größtenteils gesund. Gefährdungen für die Waldbesuchenden könnten auch mit kleineren Eingriffen beseitigt werden. Die Behauptung von Forstamtsleiter Hartmut Müller, die Fällungen seien zur Verkehrssicherung erforderlich, ist aus unserer Sicht vorgeschoben und dient nur als Rechtfertigung für eine auf die Holzernte ausgerichtete Waldbewirtschaftung.

Notwendig ist aber eine nachhaltige, auf Klimaschutz und auf die Erholung von Wald und Mensch ausgerichtete Bewirtschaftung der Wälder rund um Darmstadt. Die Zeit ist reif, Konsequenzen zu ziehen. Die Stadt Darmstadt braucht einen Forstdienstleister, der sich mit Herz und Verstand für diese Ziele einsetzt und dem man Vertrauen schenken kann. Wir fordern, die Beauftragung von HessenForst mit der Pflege des Darmstädter Stadtwalds ernsthaft in Frage zu stellen, und werden entsprechende Anträge in der kommenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung unterstützen. Einige Kommunen z.B. im Kreis Groß-Gerau haben diese Entscheidung bereits getroffen und lassen ihre Wälder über die Forstbetriebsgemeinschaft Rhein-Main von einem anderen Dienstleister bewirtschaften.

Wir bedauern sehr, dass wir die Ablösung eines öffentlichen Betriebs in Erwägung ziehen müssen, der Tariflöhne bezahlt und sichere Arbeitsplätze bietet. Doch auch das Ergebnis muss stimmen. Selbstverständlich müssten bei der Neuvergabe des Auftrags tarifliche Entlohnung und andere Kriterien für gute Arbeit zur Voraussetzung gemacht werden.